Uber dieses Buch
In dem Roman "Die Brücke von Sun Luis Key" geht es dem Dichter um die Frage: Ist es der Zufall, der im irdischen Geschehen wirkt, oder waltet über Leben und Tod eine Fügung? Im Jahre 1714 reißt an einem Sommertag die schönste Hängebrücke von Peru. Bei dieser Katastrophe finden fünf Menschen den Tod: "Doña Maria, die einsame, alternde Marquesa de Montemayor, mit ihrer jungen Gesellschafterin Pepita - der um seinen Zwillingsbruder Manuel trauernde Schreiber Esteban - der von einem abenteuerreichen Sieben gezeichnete Onkel Pio und der Knabe Don Jaime, den sich Pio von seiner Mutter, der Schauspielerin Perichole. erbettelt, um ihn in Lima zu erziehen.
Bruder Juniper, den fast das gleiche Los getroffen hätte, nimmt dieses Unglück zum Anlaß, die unerforschlichen Wege Gottes vor den Menschen zu rechtfertigen. Mit viel Mühe und großer Sorgfalt beginnt er Nachforschungen über den Lebenswandel dieser Unglücklichen anzustellen, um gültige Aufschlüsse zu finden: War ihr Ende Fügung ? War es bloßer Zufall? Bruder Juniper muß erfahren, daß ihm der Einblick in den Plan Gottes verwehrt bleibt. Das Buch, in dem er seine Erfahrungen sammelt, verfällt dem Urteil der Inquisition. Der Dichter aber, der nach dem Sinn aller Dinge sucht, läßt Madre Maria del Pilar, die Äbtissin, auf alle Fragen die schlichte Antwort finden: "Da ist ein Land der Lebenden und da ist ein Land der Toten. Die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe, - das Einzig-Bleibende, der einzige Sinn".